:: BACK ::

15 JAHRE SUPERSTARS
--QUEEN--JETZT KOMMT DIE GRÖSSTE SHOW!

(Popcorn '86)

Click for a bigger image

Ein milder Frühlingstag in London. In einer Suite des "Sheraton Park Tower"-Hotels trifft POPCORN-Korresondentin Gabriele Sneddon den Queen-Bassisten John Deacon (33) und Drummer Roger Taylor (36), der nach "Radio Ga Ga" mit der aktuellen Erfolgssingle "A kind of Magic" nun schon den zweiten Hit der Band geschrieben hat. Sie haben soeben das neue Video (siehe Fotos) abgedreht und sind ausgelassenster Laune -- Champagner wird serviert! Nicht ohne Grund, denn Queen feiern im Sommer ihr 15jähriges Jubiläum. Dafür hat sich die Band viel vorgenommen -- hier John und Roger im Originalton...

Bevor wir über zukünltige Projekte plaudern, ein Blick zurück : Wann und wo hat eigentlich alles begonnen?

JOHN : Die echte Geburtsstunde von Queen in der heutigen Besetzung geht bereits auf das Jahr 1969 zurück. Ich kam ja als letzter dazu, unseren ersten Auftritt hatten wir im "College of Estate Management" vor hundert Studenten. Wir trugen alle schwarz und hatten keine Beleuchtung -- wir waren kaum zu sehen. Ein Riesenflop! Unseren ersten bescheidenen Live-Erfolg konnten wir erst vier Jahre später im Londoner "Marquee Club" verbuchen. 1973 erschien die erste Single "Keep yourself alive", aber richtig los ging's erst rigens : Ich kann mich noch genau erinnern. wann wir zum ersten Mal deutschen Boden betraten : Es war am 2. Dezember 1974, da spielten wir in München.

Wie habt Ihr es geschafft, 15 Jahre ohne Bruch zusammen geblieben zu sein?

Roger : Gute Frage, es gibt ja außer uns nur noch Slade, die so lange ohne Wechsel zusammen sind. Unser Geheimnis ist wohl. daß wir uns so selten wie möglich sehen. Nach vier Monaten im Studio wie jetzt hat jeder wieder mal genug...

JOHN : ...wir streiten uns viel und heftig, wir sind alle stur, keiner kann nachgeben. Vor allem Roger und Freddie brüllen sich im Studio immer an. Wegen der neuen Single gab's soviet Streit, daß wir in Europa Rogers Song und in Amerika Freddies Titel "Princess of the Universe" rausbrachten. Jetzt warten wir, wer das Rennen macht.

Was war für Euch der Höhepunkt, was der Tiefpunkt Eurer Karriere?

JOHN : Live Aid war für uns alle vier der absolute Höhepunkt. Ich persönlich fand auch unseren ersten Auftritt in Südamerika überwältigend, das war 1982. Als Tiefpunkt würde ich unser Album "Hot Space" aus dem gleichen Jahr bezeichnen.

Roger : Ich bin stolz darauf, daß wir für "Bohemian Rhapsody" das allererste Video der Rockgeschichte gedreht haben. Das dauerte damals vier Stunden und kostete 5000-Pfund (ca.20000 Mark). Die Plattenfirma hat damals getobt, heute kosten Videos das Zwanzigfache!

Das neue Album "Highlander" ist ja bekanntlich der Soundtrack zu einem Film, der leider erst im August nach Deutschland kommt. Klingt es anders als der traditionelle Queen-Sound?

JOHN : Der Sound nicht, aber die Texte sind natürlich auf den Film gemünzt. Der handelt von einer Handvoll Menschen, die unsterblich sind und vom 15. Jahrhundert bis ins 20. Jahrhundert überieben. Hauptdarsteller Christopher Lambert verliebt sich in ein Mädchen, das nicht unsterblich ist -- also eine tragische Lovestory, "One Year of Love" und "Pain Is So Close To Pleasure" sind bittersüße Balladen mit Freddie am Klavier -- aber sowas hatten wir ja immer auf unseren Platten. Dann gibt es natürlich auch Fetziges wie "Hammer To Fall" -- also es ist ein richtiges hundertprozentiges Queen - Album, nicht nur ein Soundtrack.

Warum habt Ihr das neue Album nach Eurem langen Exil in München wieder in London aufgenommen?

JOHN : Hauptsächlich, weil Freddie jetzt wieder in London lebt. Er ist jetzt endlich in sein riesiges Haus hier eingezogen und fühlt sich sehr wohl. Es ist tatsächlich das erste Mal seit sieben Jahren, daß wir in London arbeiteten. Wir gingen in Trevor Horns Studio in Notting Hill, alles war maximal!

Bei Eurer Jubiläumstour im Sommer spielt Ihr erstmals in Europa in den großen Stadien. Was könnt Ihr schon verraten?

Roger : Ich bin so nervös vor unseren ersten Open Airs hier, daß ich nach 15 Jahren Qualmerei von einem Tag auf den anderen mit dem Rauchen aufgehört habe (lacht). Nein, das war natürlich nicht der Grund, aber aufgehört habe ich tatsächlich. Also : Wir spielen zwischen dem 7. Juni und 4. August auf 20 großen Open Airs. In Deutshland sinds vier -- in Mannheim (21. Juni), Berlin (26.6.), München (29.6.) und Köln (19.7.). Wir lassen dafür unsere bisher größte Bühne bauen -- der Auf- und Abbau ist so zeitraubend, daß wir nur drei Shows pro Woche spielen können. Wir haben unsere bicher größte Lightshow dabei und eine riesige "Diamond - Vision" -Leinwand, damit auch die Fans weiter hinten alles optimal sehen können.

Seid Ihr eigentlich noch nervös vor großen Auftritten?

Roger : Unsere Shows sind eigentlich immer besser, je größer das Stadion ist. Vor allem Freddie blüht dann richtig auf -- je größer die Show, desto besser kommandiert er das Publikum. Aber nervös sind wir immer noch. Vor allem jetzt, wo wir eine so lange Tourneepause hatten. Da fängt man praktisch wieder bei Null an. Da ist anfangs jeder von uns nervös, aber das legt sich nach ein paar guten Gigs.

Letzte Frage : Wie lange wird es Queen noch geben?

JOHN : Ich kann kein Ende sehen. Ich habe ja auch nichts anderes gelernt, als bei Queen Baß zu spielen...


:: BACK ::